Bob
Marley war der angesehenste und berühmteste
Reggae Sänger und der bekannteste Jamaikaner, der je
gelebt hat.
Seine
Mutter, Cedella Malcolm, war gerade 18 Jahre, als sie ein
Kind von dem 32 Jahre älteren, britischen Militärangehörigen,
Captain Norval Sinclar Marley erwartete und ihn im Juni
1944 heiratete. Am
06.02.1945 gebar sie in Rhodan Hall, im Norden
Jamaikas, ihren Sohn Robert Nesta Marley. Aufgrund des Rassismus
im damaligen Jamaika verließ Captain Marley Cedelle
und ging nach Kingston. Von dort aus ließ er Bob und
seiner Mutter finanzielle Unterstützung zu kommen und
ermöglichte Bob somit den Besuch der örtlichen
Schule.
1950 wurde Bob auf Anweisung seines Vaters
nach Kingston gebracht, um dort auf eine bessere Schule
zu gehen und ein besseres Leben zu führen. Als Ciddy,
wie Bob`s Mutter gerufen wurde, aber jeden Kontakt zu Bob
verlor, ging auch sie nach Kingston um nach ihm zu suchen.
Mit Hilfe von Freunden machte Sie ihn bei einer älteren
Frau ausfindig, der er zur Hilfe ging und bei der er auch
wohnte. Während ihres Aufenthaltes in Kingston erfuhr
sie auch, daß ihr getrennt lebender Ehemann zwischenzeitlich
eine Frau seinesgleichen geheiratet hatte. Cedelle nahm
Bob wieder mit nach Hause und Captain Marley blieb bei seiner
Familie in Kingston. Er starb am 20.05.1955 an einem Herzinfakt.
Im selben Jahr zog Bob mit seiner Mutter um nach Kingston,
wo Cedelle eine Arbeit als Köchen annahm und Bob eine
private Schule besuchte.
Er
verbrachte viel Zeit mit seinen Freunden Neville (Bunny)
Livingstone und Peter McIntosh und sie kamen in der Hauptstadt
der Musik näher. Mit 16 Jahren (1961)
lernte Bob durch Jimmy Cliff die Plattenproduzentin Leslie
Kong kennen und er brachte seinen ersten Song "Judge
Not" heraus, kurz gefolgt von "One More
Cup Of Coffee". Beide Singles wurden nur in Jamaika
verkauft und waren zu der Zeit kein besonderer Erfolg.
1963
gründeten Bob, Bunny und einige ihrer Freunde die Wailing
Wailers. Nach einem schlechten Start und nur wenigen Aufnahmen
verließen zwei Mitglieder, Cherry und Junior Braithwait,
die Band. Der Rest der Band spielte weiter und kam mit Celement
Dodd, dem Produzenten der Plattenfirma Coxsone, in Kontakt.
Es entstand "Simmer Down", der erste Song
der Band, der in Jamaika gut ankam. Die Wailing Wailers
gewannen mehr und mehr Fans und bald übernahm Bob die führende
Rolle als Songwriter in der Band ein.
Am
10.02.1966 heiratete Bob seine neunzehnjährige
Freundin Rita Anderson. Einen Tag später flog er nach
Miami um seine Mutter zu besuchen und dort Geld zu verdienen.
Im August 1966 folgte auch Rita nach Amerika um Bob zu sehen
und seine Familie kennenzulernen.
Als sie nach Jamaika zurückkamen, hatte sich der Musikstil
der Wailing Wailers von Ska zu Rock Steady geändert, was
Conxsone allerdings nicht gefiel. Sie wollten eine Ska-Band.
So verließen die "Wailing Wailers" das Label,
formten sich neu mit dem Namen "Wailers" und gründeten
auch gleich ihr eingenes Label "Wail 'N' Soul".
Zur selben Zeit, genauer im August 1967 bekamen
Bob und Rita ihre Tochter, die sie nach Bob`s Mutter Cedelle
nannten. Im Oktober 1968 folgte David, oder
besser als Ziggy bekannt, und 1969 Stephen.
Die
Wailers brachten einige Singles heraus, als das eigene Label
auch schon wieder zusammenbrach. Das hatte natürlich keinen
guten Einfluß auf die Band und erst Lee Perry brachte sie
zurück ins Musikgeschäft. Mit seiner Hilfe produzierten
die Wailers großartige Songs wie "Duppy Conquerer",
"Soul Rebel", "400 Years"
und "Small Axe".
1970
kamen Aston Barret und sein Bruder Carleton zu den Wailers,
die zu der Zeit in der ganzen Karibik schon sehr bekannt
(international allerdings noch weitgehend unbekannt) waren.
Aufbauend auf den jetzigen Erfolg gründeten die Wailers
ihr zweites Label "Tuff Gong" (nach einem Spitznamen
von Bob Marley). Die Wailers trafen Johnny Nash und Bob
folgte ihm nach Schweden und London. Dort nahm Bob "Reggae
on Broadway" auf, was von CBS veröffentlicht wurde.
Anschließend kam auch der Rest der Wailers nach London
und Bob traf sich mit Chris Blackwell, dem Chef von Island
Records, um mit ihm einen Vertrag auszuhandeln. "Catch
A Fire" war das erste Album der Wailers mit Island
und überhaupt das erste Album einer Reggaeband für ein
großes Label.
Nachdem
die Wailers im Frühjahr 1973 von einer
dreimonatigen Englandtour wieder in Jamaika ankamen, beschloß
Bunny die Band zu verlassen. Er wurde durch Joe Higgs ersetzt
und sie tourten nun durch die USA, wo sie als Vorgruppe
17 Shows, unter anderem von Bruce Springsteen, eröffnen
sollten. Nach nur 4 Auftritten wurden sie wieder gefeuert,
da sie beim Publikum besser ankamen, als die Band, für die
sie eröffneten. So kam es zu einem Livekonzert für die Radiostation
KSAN-FM. Ende des Jahres nahmen die Wailers "Burnin"
auf und gewannen noch mehr an Popularität, nachdem
Eric Clapton "I Shot The Sheriff" coverte
und damit einen Nummer Eins Hit in den US Single Charts
landete.
1974 war das dritte Album "Natty
Dread" fertig. Im weiteren Verlauf verließen
Bunny Wailer und Peter Tosh die Band und die I-Threes (Rita
Marley, Judy Mowatts und Marcia Grittiths) kamen dazu. Die
Band nannte sich nun "Bob Marley and the Wailers"
und startete auch unter diesem Namen die Europa Tour. Zwei
ihrer Auftritte fanden im "Lyceum Ballroom" in
London statt und wurden aufgenommen. Es entstand das Album
"Live".
1976
erschien das Album "Rastaman Vibration"
und löste eine Reggae-Welle in den USA aus.
Nach einem Attentat auf Bob und seine Familie am 05.12.1976,
bei dem Bob am Arm verletzt wurde, ging er wieder nach Großbritanien.
Die Wailers folgten kurze Zeit später und sie nahmen
das Album "Exodus" auf, das die Nummer
1 in Deutschland und England wurde.
Am
Anfang einer geplanten Europa-Tour, im Mai 1977,
verletzte sich Bob bei einem Fußbalspiel am rechten
Fuß. Bei der ärztlichen Untersuchung wurde Krebs
im großen Zeh diagnostiziert, womit die Exodus-Tour
abgebrochen wurde. Der Zeh hätte amputiert werden können,
aber das wiedersprach seinem Rasta-Glauben.
Trotzdem
machte Bob weiter mit seiner Musik und brachte 1978
das Album "Kaya". Im April 1978
kehrte er nach Jamaika zurück, um bei dem "One Love
Peace Concert" aufzutreten. Ebenfalls anwesend waren
Jamaikas Premierminister Michael Manley und Oppositionsführer
Edward Seaga. Bob holte beide auf die Bühne und organisierte
einen symbolischen Handschlag zwischen ihnen. Nachdem die
Vereinte Nation ihm am 15. Juni die Friedensmedaille der
Dritten Welt verlieh, reiste die Band zum ersten Mal nach
Afrika und ihr zweites Live-Album "Babylon By Bus"
entstand.
1979 gründete Bob "The Melody Makers".
Die Gruppe bestand derzeit aus vier von den Marley-Kindern:
Sharon (14), Cedella (12, nach Bobs Mutter benannt), Ziggy
(11) und Stephen (5). Im selben Jahr erschien das Album
"Survival".
1980
lud die Regierung Zimbabwes Bob Marley und die Wailers ein,
auf dem Unabhängigkeits-Konzert des Landes zu spielen. Im
gleichen Jahr nahm er noch das Album "Uprising"
auf und plante für den Winter eine Amerika-Tour mit
Stevie Wonder. Schon am Anfang dieser Tour ging es Bob nicht
so gut und er brach während dem Joggen im Central Park
zusammen. Im Krankenhaus stellten die Ärzte einen Tumor
fest und empfahlen die Tour aubzubrechen. Auch Rita Marley
wollte dies, aber Bob liebte die Musik und trat noch einmal
in Pittsburgh auf. Es war sein letztes Konzert.
Bevor Bob nach Deutschland ging, um sich einer speziellen
Tumorbehandlung zu unterziehen, ließen er und Rita
sich in Miami als Mitglieder der Äthiopischen Ortdotoxen
Kirche taufen. Da die Behandlung nicht anschlug, wollte
Bob wieder zurück nach Jamaika, um dort zu sterben.
Doch er kam nur noch bis Miami, wo er am 10.05.1981
in einem Krankenhaus starb.
Bei seinem Begräbnis am 21.05.1981 in
Jamaika , waren unter andern auch der Jamaikanische Premierminister
und der Anführer der Opposition anwesend, um ihm die
letzte Ehre zu erweisen.
Heute ruht Bob Marley in einem Mausoleum an seinem Geburtsort
in Jamaika, aber er ist immer noch der
"KING
OF REGGAE"
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